Der Blick aufs Kaminfeuer gehört für Kaminbesitzer einfach dazu. Dem Flammenspiel zuzuschauen hat etwa sehr Beruhigendes und schafft viel Atmosphäre im Haus. Schon allein deswegen sollten Verschmutzungen wie Ruß und Asche von der Ofenscheibe entfernt werden. Eine regelmäßige Reinigung sorgt aber nicht nur für ein angenehmes Erscheinungsbild, sondern erleichtert die Bedienung.
Für die Reinigung der Scheiben gibt es verschiedene Möglichkeiten. Oft werden Hausmittel verwendet. Für eine optimale Sauberkeit reichen Asche, Essig & Co aber unter Umständen nicht aus, weswegen sich bei hartnäckigen Verschmutzungen spezielle Kaminscheibenreiniger empfehlen. Welche Methode oder welches Reinigungsmittel man auch verwendet, das gilt immer: Kamin und Kaminscheibe dürfen beim Säubern nicht mehr warm oder gar heiß sein.
Ein beliebtes Hausmittel, um eine Kaminscheibe zu reinigen, ist Asche. Folgendes wird benötigt: saubere Asche aus dem Kamin, Küchenrolle sowie Wasser.
Und so geht’s:
- 2 Blätter der Küchenrolle falten und großzügig befeuchten
- damit in die sandfreie Asche tunken
- mit dem Asche-Film in kreisenden Bewegungen die Verschmutzung auf der Scheibe lösen
- Vorgang je nach Bedarf mehrmals wiederholen
- abschließend mit einem trockenen Blatt die Scheibe vom noch feuchten Aschefilm säubern.
Beim Mischen von Asche und Wasser entsteht eine alkalische Lösung (Lauge), die den scheuernden Effekt der Aschepaste unterstützt. Sind Ruß und Schmutz gelockert, können mit einem neuen feuchten Stück Zeitungspapier oder einem Tuch die Aschereste vollständig von der Scheibe abgewischt werden. Diese Reinigungsmethode kann man zunächst an einer kleinen Stelle der Kaminscheibe testen, um sicherzustellen, dass sie funktioniert, ohne das Glas zu beschädigen.
Expertentipp
Die Asche darf keine Anteile von Sand aufweisen, ansonsten wird die Glaskeramikscheibe verkratzt. Wer Holz mit Rindenanteil verheizt, sollte Reinigungsmittel verwenden.
Kaminscheibe reinigen: weitere Hausmittel
Auch diese Hausmittel helfen bei der Reinigung von Kamin- und Ofenscheibe:
- Essig: Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 mischen und die Lösung auf die verrußte Stelle auftragen, einwirken lassen und mit einem sauberen Tuch nachwischen.
- Backpulver: Eine zähe Paste aus Backpulver und Wasser vermischen und wie oben beschrieben anwenden, um Rußablagerungen damit zu lösen.
Kann man die Kaminscheibe mit Glasreiniger reinigen?
Man sollte die Kaminscheibe nicht mit einem üblichen Glas- sondern mit einem speziellen Glasreiniger für Kamine säubern. Einige Reiniger für Glas können nämlich bestimmte Arten von Beschichtungen oder Materialien, die auf den Scheiben vorhanden sind, beeinträchtigen.
Deswegen unbedingt die Beschreibungen auf der Verpackung sorgfältig durchlesen. Das sind die einzelnen Schritte zur Verwendung eines Glasreinigers für die Kaminscheibe:
- Kaminofen vollständig abkühlen lassen.
- Aufsprühen des Reinigers auf die verschmutzte Stelle der Kaminscheibe, gemäß den Anweisungen des Herstellers
- Das Reinigungsmittel für die empfohlene Zeit einwirken lassen, damit er den Ruß und die Verschmutzungen lösen kann.
- Mit einem sauberen, trockenen Tuch oder Küchenrolle den gelösten Schmutz von der Scheibe wischen. Wenn die Verschmutzungen sehr stark sind, muss man den Vorgang möglicherweise wiederholen.
- Falls erforderlich, noch mal mit einem feuchten Tuch über die gereinigte Fläche reiben und polieren, damit keine Rückstände des Reinigers auf der Scheibe bleiben.
- Sicherstellen, dass die Kaminscheibe nach der Reinigung vollständig trocken ist, bevor der Ofen wieder benutzt wird. Eine Restfeuchte könnte beim Erhitzen zu Dampf oder Nebel führen.
Typische Fehler beim Kaminscheibe reinigen
Diese Dinge sollten beim Reinigen der Glasscheibe vermieden werden:
- Die Verwendung von starken Chemikalien oder aggressiven Reinigungsmitteln, die Kratzer verursachen oder die Beschichtung auf der Scheibe beeinträchtigen.
- Die Verwendung von scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Schaber oder Drahtbürsten. Diese beschädigen das Glas ebenfalls.
- Reinigen bei Hitze. Eine Kaminscheibe darf niemals gesäubert werden, wenn der Ofen noch warm oder heiß ist. Das Glas könnte durch den plötzlichen Temperaturunterschied brechen.
- Eine übermäßige Feuchtigkeit beim Reinigen kann in den Kamin gelangen und die Verbrennung beeinflussen (starke Rauchentwicklung) und schlimmstenfalls sogar zu Korrosion oder Schäden an den Bauteilen des Kamins führen. Hinweis: Wird zu viel Reinigungsmittel aufgebracht fließt dies in die Dichtschnüre von Scheibe und Tür. Dichtschnüre können bei dieser Art der Reinigung verhärten und müssen zeitnah gewechselt werden!
- Die Verwendung von Reinigungsmitteln, die nicht für Kamingläser geeignet sind, deswegen unbedingt auf die Empfehlungen des Herstellers achten.
Was tun gegen schwarze Kaminscheibe?
Schwarze Kaminscheiben sind oft das Ergebnis von vielen Rußablagerungen und Verbrennungsrückständen. Eine regelmäßige Reinigung der Scheiben ist daher wichtig, um solche Stellen gar nicht erst entstehen zu lassen. Ist die Scheibe erst schwarz verrußt und sehr verschmutzt, auf keinen Fall aggressive Scheuermittel verwenden! Es ist ratsam, in solchen Fällen einen Profi für die Reinigung zu engagieren, das gilt auch, wenn die Kaminscheibe eingebrannt ist. Experten haben oft spezielle Werkzeuge und Reinigungsmethoden, um die Kaminscheibe gründlich zu reinigen, ohne dabei das Glas zu beschädigen.
Was kann man tun, damit die Kaminscheibe nicht verrußt?
Generell gilt: Eine unvollständige Verbrennung im Kamin oder Ofen kann zu verstärkter Rußbildung kommen und dieser Ruß lagert sich an den Scheiben ab. Deswegen ist es so wichtig, ausschließlich gut getrocknete Holzscheite zu verbrennen und sicherzustellen, dass die Luftzufuhr richtig eingestellt ist und der Kamin gut belüftet wird. Die Restfeuchte im Holz lässt sich ganz einfach messen, wie hier beschrieben.
Für eine vollständige, saubere und effiziente Verbrennung ist außerdem die richtige, hohe Verbrennungstemperatur entscheidend. Bei niedrigen Temperaturen zündelt das Feuer nur vor sich hin, was wiederum zu viel Rauch und Rußbildung führt. Auch sorgfältiges Einlegen des Holzes in den Brennraum zahlt sich aus, da sich so verhindern lässt, dass Scheite während des Abbrandes an die Sichtscheibe rutschen und dort anliegend abbrennen. Durch die daraus resultierende Temperaturbelastung könnten nämlich dauerhafte Verfärbungen die Folge sein, beispielsweise eine milchige Verfärbung von Scheibenbereichen.
Fazit - die 5 wichtigsten Tipps beim Reinigen der Kaminscheibe
- Verwende geeignete Reinigungsmittel wie spezielle Kaminreiniger oder Glasreiniger, die für Glaskeramikscheiben geeignet sind. Auch mit Hausmitteln, etwa Asche oder verdünntem Essig lassen sich Kaminscheiben reinigen.
- Sei vorsichtig und vermeide stark scheuernde, kratzende Wirkstoffe oder aggressive Reinigungsmittel, die das Glas beschädigen könnten.
- Stelle sicher, dass der Kamin vollständig abgekühlt ist, bevor mit der Reinigung begonnen wird, um mögliche Schäden durch Temperaturschock zu vermeiden.
- Achte darauf, dass bei der Reinigung nicht zu viel Feuchtigkeit auf die Kaminscheibe gelangt. Verwende deshalb ein feuchtes, aber kein nasses Tuch oder einen Schwamm.
- Um von Haus aus Rußbildung und Schmutz zu vermeiden, verwende zum Heizen nur trockenes Holz mit 15% Restfeuchte.